Während der Osterferien fand das Artenforscher*innen Camp zum Thema Amphibien statt. 16 jugendliche Mädchen und Jungen aus ganz Sachsen erkundeten eine knappe Woche lang gemeinsam die Amphibienvorkommen südlich von Freiberg. Organisiert und durchgeführt haben das Camp die Akteurinnen des Naturschutzbundes (NABU) Freiberg und der Naturschutzjugend (NAJU) Sachsen. Ziel war es die vorkommenden Amphibienarten kennen zu lernen und auch deren Lebensräume zu erforschen. Mit gemeinsamem Kochen, Spielen und Quizzen gab es auch reichlich Gelegenheiten, sich untereinander kennenzulernen.

Der Artkenner Andreas Püwert (NABU Freiberg) begleitete die Exkursionen in den Rosinenbusch, nach Gränitz sowie Mönchenfrei. Vor allem bei der Kontrolle der Amphibienschutzzäune bot sich die Gelegenheit, die Tiere selbst behutsam zu halten. Zu spüren, wie sich ihre Haut anfühlt, war für viele Jugendliche ein besonderes Erlebnis. Ihre individuelle Zeichnung, nach dem die einzelnen Tiere wieder zu erkennen sind, gab den Anlass, den gefundenen Tieren Namen zu geben.

In ihren Landhabitaten suchten die Teilnehmenden nach deren Verstecken, z.B. unter Totholz oder Steinen. Bei abendlichen Exkursionen konnten neben Molchen und Fröschen, Libellenlarven, verschiedene Wasserkäfer und Stichlinge in Gewässern beobachtet werden. Amphibienschutz und den Schutz der Lebensräume dieser Tiere hatten die Organisierenden und Teilnehmenden im Camp immer im Blick.

Die erste Tagesexkursion führte bei schönstem Sonnenschein in den Rosinenbusch zum kleinen Hüttenteich und dem Wernergraben – Zeitzeugen des Altbergbaus. Zahlreiche Berg-, Kamm- und Teichmolche, einige Teichfrösche sowie 67 Laichballen des Grasfrosches wurden entdeckt. Die Molche wurden größtenteils aus dem Abflusstunnel gerettet. Ein besonderes Highlight war die Entdeckung einer Biberburg.

Nach Gränitz an den Mühlteich und in den Hetzels Busch ging die zweite Tagesexkursion. Am Mühlteich war Vorsicht geboten: Ein Höckerschwanpärchen hatte sich ein Nest gebaut und das Männchen verdeutlichte sehr wohl, wessen Revier hier betreten wurde. Der nahegelegene Bach sowie der Hetzels Busch wurden ebenso nach Amphibien abgesucht. Es wurden zahlreiche Erdkröten und wenige Grasfrösche gefunden. Acht Erdkrötenpaare waren unterwegs, wobei die Weibchen ihren Partner „Huckepack“ genommen hatten. Ein Paar konnte beim Laichen beobachtet werden.


Alle Amphibien wurden gezählt, bestimmt und anschließend in Eimern zu nahegelegenen Gewässern getragen. Im Bachlauf fanden Teilnehmende Teile der Haut einiger toter Erdkröten, die der Waschbär zurückgelassen hatte. Auch andere Gefahren für die Tiere wurden im Laufe der Woche thematisiert.


An diesem Tag besuchte Ferdinand Schwarze von der Fischaufzuchtgesellschaft Südsachsen mbH die Gruppe und erklärte den gleichzeitigen Nutzen des Mühlteiches als Laichgewässer für Amphibien und für die Fischzucht. Er vermittelte sehr kurzweilig, warum sich die traditionelle Teichwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen, sondern eher befördern.


Am letzten Tag haben alle die gemeinsamen Funde zusammengetragen und diese über das Meldeportal des NABU Sachsen gemeldet (Amphibien und Reptilien melden). Insgesamt haben die Teilnehmendn in diesen Tagen sechs Amphibienarten mit 180 Exemplaren und 74 Laichballen gefunden. Der Vortrag vom Amphibienexperten Holger Lueg zum Thema „Schutz von Amphibien und deren Lebensräumen rundete die Woche ab und machte deutlich, wie wichtig es für den Schutz der Amphibien ist, dass die Naturschutzbehörden und -verbände wissen, wo sich die Laichgewässer der selten gewordenen Amphibien befinden. Denn nur was man kennt, kann man schützen. Nur gut, dass die Funde nach Prüfung in der Zentralen Artdatenbank Sachsen (ZenA) übernommen werden.
Eine Woche voller schöner Erlebnisse ging viel zu rasch zu Ende. Wir freuen uns, wenn die Teilnehmenden ihr erlerntes Wissen anwenden, vor der eigenen Haustür auf Amphibiensuche gehen und schließlich möglichst im Naturschutz vor Ort aktiv werden!

Bestimmt gibt es im nächsten Jahr wieder ein Artenforscher*innen zum Thema Amphibien so ähnlich wie das hier im Flyer angekündigte Camp von 2023 😊

Für die Zuarbeit zu diesem Text geht ein herzlicher Dank an Annekathrin Sobota, für die Fotos an Ute Eulitz und Annekathrin Sobota, für die Durchführung an alle Organisierende und Unterstützende des Camps und für einen aktiven Amphibienschutz an alle Teilnehmenden, die ihr Wissen weitertragen und stets einen Blick auf Amphibien haben.

Fragen beantwortet Frau Selina Schöne als Ansprechpartnerin der Naturschutzstation des NABU Freiberg:

NABU Regionalgruppe Freiberg e.V.
Bernhard-Kellermann-Str. 20
09599 Freiberg
📞 03731 202764
📱 0176 72588420
📧 freiberg@nabu-sachsen.de

Wir wünschen allen JuNas, ihren Gruppenleiter_innen und Familien eine schöne und gemütliche Advents- und Weihnachtszeit.

Die JuNas der Auwaldstation in Herbststimmung

Zu unserem zweiten Treffen der älteren „Jungen Naturschützer“ begrüßen wir uns im Hof mit einem neuen Spiel. Dabei können wir Verständnis dafür entwickeln wie verschieden wir sind und was uns jeweils ausmacht. Trotzdem haben wir alle etwas gemeinsam, Freude daran in der Natur zu sein! Das stärkt unser Gemeinschaftsgefühl und lässt uns gut in unser Herbstthema übergehen.
Jeder nimmt sich vom Tisch eine Bildkarte oder Gegenstand, was seinen Naturinteressen entspricht und versucht zu erzählen, welche Wünsche er damit verbindet und warum es ausgewählt wurde. Dabei wärmen wir uns mit Kräutertee auf.
Nahe der Auwaldstation gehen wir zu den Kastanien und betrachten eingehend einen herunterhängenden Ast. Hier sehen wir klebrige Knospen und zählen die winzigen Punkte an den Ästen. Wir besprechen den Kastanienbaum, seine Besonderheiten und sammeln anschließend viele Kastanien auf. Damit spielen wir das Spiel „Kastanien aus dem Feuer holen“.
Nun starten wir eine Erkundungstour in Richtung Lieblingsplatz in der Burgaue und beobachten dabei aufmerksam die uns umgebende Natur. Der Wald fühlt sich angenehm frisch an und daher finden wir hier und da verschiedene Baumpilze, Bauchpilze und winzige bis große Schirmpilze. Manche JuNas versuchten diese zu bestimmen, wir probieren es gemeinsam mich einer einfachen Bestimmungshilfe, doch ganz so einfach scheint das nicht zu sein. Insgesamt sind wir beeindruckt von der Formen- und Farbenvielfalt in der Pilzwelt und neugierig mehr zu erfahren. Wir hoffen zu einem anderen Treffen eine/n Pilzsachverständige/n einladen zu können.
Weiter dem Weg folgend, sammeln wir Blätter ein, die besonders gut in das Forscherbuch passen und zur Dokumentation darin festhalten wollen. Wir untersuchen auch wieder Äste, die am Wegesrand liegen und versuchen deren Knospen und Früchte zu bestimmen. An der kleinen Brücken angekommen, sind alle betrübt, dass die Rote Luppe noch immer kein Wasser führt und wir fragen uns gemeinsam, was die Ursachen dafür sein können.


Danach geht es zur große Wiese zum zum Rennen, Bauen und Pausieren mit Essen und Trinken. Manche Vögel trauen sich etwas näher zu kommen und beobachten die Kinder aufmerksam. Wir spielen einige Schnelligkeits- und Konzentrationsspiele. Hierbei fällt uns die veränderte Umgebung mit dem vielen Weißdorn auf, der jetzt gar nicht mehr weiß ist und wir thematisieren seine Bedeutung als Heilpflanze für den Menschen und für die Tiere im Wald. Anschließend treten wir den Rückweg an.
Zurück an der Auwaldstation nehmen wir an unserem Basteltisch platz, kleben gesammelte Naturmaterialien ins Forscherbuch, datieren und ergänzen manches mit Zeichnungen. Auch die lateinischen Bezeichnungen der Baumarten schreiben sich manche JuNas dazu. Dafür gibt es für die einzelnen JuNas Expeditionspunkte, die mit einem Stempel eingetragen werden. Davon können in Zukunft noch mehr gesammelt werden und zwar nicht nur zu den Treffen sondern überall, wo die JuNas ihre Entdeckungen machen.
Zum Ende haben wir uns Gedanken über unsere Rolle als Naturschützer gemacht und den Tag Revue passieren lassen, uns über die Themen der zukünftigen Ausflüge beraten.
Im November werden wir eine Expedition in den Siedlungsraum unternehmen. Vielleicht wird schon Schnee liegen, wir dürfen gespannt sein, was uns an Naturentdeckungen erwartet.

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Foto: Auwaldstation

Grün. Vielleicht DIE Farbe des Frühlings. Die beginnt zart und kämpft sich zum Sonnenlicht empor. Und dann kommt der Moment, an dem sich selbst vertraute Orte völlig verwandeln. Sie sind auf einmal eingehüllt in einen grünen Mantel und unter einem geschlossenen Blätterdach beschattet.

Diese Erfahrung kommt auch unseren JuNas aus Borna bekannt vor. Sie näherten sich in den letzten Tagen des Vollfrühlings den Frühlingskräutern. Auf einer Kräuterwanderung mit Schüttelkräuterbutter, beim Mörsern von Brennnesselsalz, dem Zeichnen von Pflanzen, dem Verkosten und Herstellen einer schmackhaften Kräuterlimonade gab es an diesem JuNa-Samstag zahlreiche einprägsame Pflanzenbegegnungen.

Wir danken Domi und René (napikra.de) für ihre inhaltliche Gestaltung unseres Kräutertages.

Kräuterküche der Junge NaturwächterInnen an der ökologischen Station Borna Birkenhain.

Verantwortlich für den Beitrag und die Bilder ist die ökologische Station Borna-Birkenhain.

…das ist das Motto des Artenforschercamps im Vogtland vom 2.-4. August. Eingeladen sind alle Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, die sich nicht vor kleinen Krabbeltieren scheuen und lieber mit Wissen über deren Bedeutsamkeit für unsere Umwelt punkten wollen. Mit Lupe, Mikroskop und Bestimmungsbüchern gehen die MitarbeiterInnen der Naturschutzstation Gräfenmühle mit Euch auf Entdeckungstour rund um das Natur- und Umweltzentrum Oberlauterbach im Vogland.

Alle weiteren Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung findet ihr hier: https://jungenaturwaechter.de/spinnencamp/