Der Frühling ist dieses Jahr erstaunlich früh dran und mit ihm auch jene kleinen Flugtierchen, die trotz ihrer Mannigfaltigkeit eher unscheinbar, aber dennoch so wichtig für uns Menschen sind: die Wildbienen.

Am 09.04. besuchte die JuNa-Gruppe “Zittauer Gebirge” den Landschaftspflegeverband “Zittauer Gebirge und Vorland” e. V. in Mittelherwigsdorf. Dort passiert nämlich gerade etwas sehr Spannendes. Zunächst einmal galt es, das Rätsel um einen großen, sonderbaren, in mehrere Abteilungen abgetrennten und mit Gaze überdeckten Sandkasten zu lösen, der an der Südseite eines Gebäudes angelegt wurde. Nach einigem Überlegen und vielen Ideen, wofür dieser Sandkasten wohl sein könnte, war Rettung in Sicht: der Initiator dieses “Sandkastens”, Kevin Josewski, stellte sich in einem Interview den vielen Fragen, die die Kinder vorbereitet hatten und schnell wurde klar: Hier ist ein Sandarium für Wildbienen entstanden.

Der Forscher Kevin möchte im Rahmen seiner Bachelorarbeit herausfinden, welche Mischung aus Sand- und Lehmanteilen die meisten Arten anzieht und welche der Wildbienen welches Material bevorzugen. Die Kinder erfuhren viel Spannendes und Interessantes über diese besonderen Insekten, von denen es in Deutschland ca. 580! verschiedene Arten gibt. Deutlich wurde dabei vor allem, dass die meisten Wildbienen, anders als die gesellige Honigbiene, solitär, also alleine leben.

Aber was passiert eigentlich in diesen Löchern, die die Wildbienen graben? Mit einem Modell solch einer Niströhre spielten wir nach, was darin vor sich geht. Vom Graben der Röhren, über das Eier legen, Pollen herbeischaffen, Trennwände bauen und die Röhre Verschließen bis hin zum Schlupf, zum Wachstum und zur Verpuppung der Larven konnten die Kinder so den Lebenszyklus der Wildbienen nachempfinden. Da diese Entwicklung vom Frühsommer bis zum Frühjahr des nächsten Jahres dauert, wurde allen klar, wie wichtig es ist, die Lebensräume der Wildbienen für lange Zeit unberührt und wild zu belassen, damit sich diese für die Bestäubung uns somit für uns Menschen so wichtigen Tiere überhaupt entwickeln können.

Zum Abschluss war noch einmal das handwerkliche Geschick der Kinder gefragt. Die JuNas bauten sich zwei verschiedene Wildbienen-Nisthilfen zum mit nach Hause nehmen. Beim Hämmern, Schrauben und Blumentöpfe mit Lehm und Schilf befüllen hatten die Kinder viel Spaß. Es war für alle eine sehr interessante und rundum gelungene Veranstaltung.

Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Zittau ist das Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge.