Auch in diesem Jahr sind wir mit 12 Jungen Naturwächtern und ihren Familien ins
Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, dem „Land der 1000 Teiche“,
gefahren. Durch eine jahrhundertealte Teichwirtschaft ist die Vielfalt an Tieren besonders hoch. So singt der Drosselrohrsänger seine lauten Strophen aus dem Schilf, Störche und Kraniche kreisen durch die Luft und man findet noch Amphibien, die es sonst kaum noch gibt und man hört ihre Rufe.
Untergekommen sind wir im Fischereihof der Naturschutzstation Neschwitz im kleinen
Niederholscha. Die Küche war schon mit köstlichen Speisen für uns vorbereitet, sodass wir ohne Proviant anreisen konnten. Geschlafen haben wir teils im Haus, andere in Zelten oder einem Wohnmobil. Für die Kinder war allein die Naturschutzstation schon ein Paradies – mit kleinem Bach und Wäldchen und einer Feuerstelle, die wir auch nutzten.
Freitagabend ging es gleich auf eine kleine Nachtexkursion, bei der wir tatsächlich eine
Wechselkröte fanden! Der Drosselrohrsänger schmetterte seine Strophen und auf dem Rückweg kreisten über uns noch Fledermäuse, die wir mittels Fledermausdetektor eindeutig dem großen Abendsegler zuordnen konnten.
Samstagmorgen trafen wir dann den Artkenner Holger Lueg am Kaolinabbau Caminau, wo der Randbereich mit hohem Aufwand renaturiert wurde. So gab es viele Benjeshecken, es wurde mit Kiefern bepflanzt und eine Burgruine wurde aufgebaut, die von den Kindern eifrig beklettert wurde und von deren Turm ein guter Blick in den Tagebau möglich war. Leider wurden bei der Renaturierung die für viele Artengruppen wichtigen Rohbödenflächen vergessen. Immer wieder waren hier Tümpel und feuchte Gebiete, wo wir Grünfrösche, Grasfrösche und Rotbauchunken fanden, wie auch Libellenlarven, den Gelbrandkäfer samt seiner Larve und Wasserkäfer und deren Larven. Von dort ging es dann nach einem Picknick ins Teichgebiet Camichenau, das durch die Karpfenzucht genutzt wird. Immer wieder konnten wir springende Karpfen sehen. Die Anzuchtbecken waren noch leer. Auch die Rohrdommel ließ immer wieder von sich hören.
Am Sonntag durften wir dann noch zwei Krötenzäune betreuen, einen für die Hinwanderung zum Teich, wo wir zwei Erdkrötenweibchen und fünf Knoblauchkröten fanden und den für die Rückwanderung, in dem wir sage und schreibe 32 Knoblauchkröten, 2 Erdkröten, einen Grasfrosch und drei Rotbauchunken in den Eimern hatten.
Es war mal wieder ein sehr schönes Wochenende an dem sowohl Kinder als auch Eltern viel gelernt haben, die Gruppe zusammengewachsen ist und wir gemeinsam eine sehr schöne Zeit hatten.

Wer auch Lust hat, bei den Jungen Naturwächtern in Freiberg aktiv zu sein, der ist dort herzlich willkommen. Verantwortlich und Ansprechpartnerin sind Selina Schöne und Dorothea Hoheisel von der NABU Regionalgruppe in Freiberg:


Bernhard- Kellermann- Str. 20
09599 Freiberg
📞 03731 202 764
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