Pünktlich um 8:00 Uhr trafen wir uns am Parkplatz Werbeliner See in Zwochau mit Peter Posch und Jan Schöne, beide ehrenamtlich tätig im Wolfsmonitoring am Werbeliner See. Ausgerüstet mit 2 Bollerwagen für Stative, Ferngläser und Gepäck ging es los.  

Schon bald lag eine Losung am Wegesrand, dort wo ein Wildwechsel über den Weg runter zum Zwochauer See führt. Hier erfuhren wir viel darüber woran man „Wolfslosung“ erkennen kann und dass es im Gebiet ein Rudel gibt. Mit einem Blick auf die Karte wurde uns gezeigt wo sich in Sachsen – besonders in der Lausitz – Rudel befinden und daß der Werbeliner See ein untypischer Standort für Wölfe ist. Die Fachwelt hat dafür noch keine endgültige Erklärung. Offensichtlich ist, dass es genug Nahrung in Form von Wildschweinen, Rehen und Hasen in der Gegend gibt. Wildschweinspuren, besonders umgewühlter Erde konnten wir auf unserer Wanderung jedenfalls genug sehen.

Bei der nächsten Losung wurde uns gezeigt wie genau ein Monitoring abläuft, wie die Losung vermessen, betitelt, nummeriert, fotografiert und dann eingeschickt wird für eine genaue Analyse. Auf diese Weise kann Alter, Geschlecht, Nahrungsaufnahme und vieles mehr bestimmt werden und hilft den Experten ihr Bild von einem Rudel und vom Verhalten der Wölfe zu entwickeln.

Nach unserer Frühstückspause auf dem Weg (im Naturschutzgebiet darf der Weg nicht verlassen werden) wurde der Wind immer heftiger, Sturmböen kamen dazu. Etwas früher als geplant machten wir uns auf den Weg zum Seminarhaus, wo uns ein köstliches Mittagessen erwartete. Vorher bekamen wir aber noch alle offen Fragen zu den Wildtieren im Naturschutzgebiet und zum Wolf ausführlich beantwortet. Wir konnten auch Fotos von Wildkameras mit aktuellen Aufnahmen sehen. Müde vom Wandern, der frischen Luft und den vielen Informationen fuhren wir um 14 00 Uhr zurück nach Delitzsch.