Tiere und Pflanzen im Winter, Mikroskopiere, NABU Wintervogelzählung

Es war eisig kalt draußen und die „Blindschleichen“ wollten sich beim ersten Treffen im neuen Jahr nicht gleich in die Kälte wagen. Darum haben wir uns zu Beginn im Kaminzimmer der Auwaldstation einige Bilder von Tieren angeschaut, die wir im Auwald finden könnten. Eigentlich wissen alle schon Bescheid, wer Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre hält, aber doch wollten sich alle nochmal darüber austauschen und ihr Wissen weitergeben. Dabei gab es auch einige spannende Naturerlebnisse von Zuhause oder aus dem Urlaub zu berichten. So konnten die JuNa auch hier noch einiges mehr über die Gruppe der Säugetiere lernen.
Dazu wollten wir nun ein Spiel ausprobieren. Ein Teil der Gruppe verwandelte sich hierzu in Rehe und der andere Teil in Wölfe. Die Rehe sollten sich auf den Weg in den Wald zu ihrem Versteck begeben und eine Spur dorthin legen. Die Wölfe hatten in der Zwischenzeit die Gelegenheit die richtigen Jagdstrategien zu testen. Als die Zeit gekommen war, machten sich die Wölfe auf die Suche nach den Rehen. Nach vielen Hinweisen und manchen falschen Fährten gelangten sie schließlich ins Gebiet der Rehe, die dann sogleich in Schrecken und Panik ausbrachen. Die Rehe waren mit Stofftücher gekennzeichnet, welche erbeutet werden sollten. Nicht alle konnten gefasst werden. Eines hat sich als das fitteste erwiesen und verfügte über ausgezeichnete Tricks beim Flüchten vor den Wölfen.
Nach dieser ausgiebigen Bewegung hatten alle Zeit und Konzentration, um sich die mitgebrachten Zweige verschiedener Bäume anzuschauen. Nun sollten sie in Zweiergruppen zwei gleiche Zweige aussuchen und diese beschreiben. Hierbei haben die JuNa schon einige Fachbegriffe eigenständig genutzt und neue hinzugewonnen. Sie betrachteten Wuchsform, Stand der Knospen und Farbe. Die Lentizellen wurden verglichen sowie die Knospenschuppen und deren Anordnung.
Gleich danach ging es zurück zu Auwaldstation zum Aufwärmen und für einen stärkenden Imbiss. Auf dem Weg konnten die JuNa verschiedene Spuren von Tieren erkennen: Nester hoch oben in den Bäumen, einen Wildwechsel, verschiedene Fraßspuren an Bäumen, Baumhöhlen und sogenannte Spechtschmieden.
Im Kaminzimmer der Auwaldstation angekommen, sollte der nächste Punkt des Tages die Teilnahme an der Stunde der Wintervögel des NABU werden. Deshalb wurde erstmal die Benutzung der Ferngläser geübt. Die richtige Position zur Beobachtung und die Feinjustierung der vielen Rädchen an den Ferngläsern ist hierfür wichtig. Einige Vögel aus Stadt und Garten kenne die JuNa schon aus vorigen Treffen oder aufgrund eigenen Interesses an der Vogelkunde. Andere sollten sie hierbei kennenlernen. Die Stunde der Wintervögel wurde nahe der Auwaldstation an dem Fließgewässer Weiße Elster durchgeführt. Ein JuNa-Kind trug die Ergebnisse in den Meldebogen ein, die anderen beobachteten mit Bestimmungshilfen im Gepäck in Zweiergruppen die Umgebung. Neben Rabenkrähen, Kohlmeisen und Stockenten, entdeckten die Kinder auch einen Rotmilan und ein Paar Schellenten. Durch den regen Besucherverkehr und eine Gruppe Mountainbiker wurden die Kinder mehrfach aus ihrer stillen Beobachtung geholt. Das machte den Kinder bewusst, wie es für die Tiere sein muss, den Menschen immer wieder auszuweichen.
Nach der Stunde kehrten die JuNa zurück in die Auwaldstation, um den Nachmittag mit dem Stereomikroskop die kleinen Lebensformen zu betrachten. Zur Auswahl waren Knospen verschiedener Zweige, Flechten, ein Baumpilz und einige Präparate. In Zweiergruppen konnte jedes Kind seinen eigenen Interessen nachgehen, abzeichnen und Notizen zu den gesehenen Details unter der Lupe machen. Im JuNa-Forscherbuch wurde eine neue Seite gestaltet und dabei die gemachten Beobachtungen aufgeschrieben. An einem Tisch konnten die Kinder Knospen mit einer Pinzette vorsichtig auseinandernehmen und jedes einzelne Teil auf ein Blatt kleben. Andere haben sich mehr dem auseinandernehmen von Gewölle zugewandt oder Knochen mit der Lupe untersucht. Die Wuchsformen der Zweige und die Besonderheiten verschiedener Baumknospen konnten mithilfe Bestimmungsliteratur genauer in ihren Arten unterschieden werden.
Am Ende versammelten sich alle für eine Abschlusspantomime. Jeder durfte in einem Standbild sein Gefühl von dem Tag darstellen. So wussten alle voneinander wer den Tag gut fand. Zum nächsten Treffen soll es rund um Weiden gehen, da wir die Kopfweiden am Gewässerrand schneiden wollen.

Fotos und Text: Beatrice Schlabes

Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas der Stadt Leipzig ist die Auwaldstation Leipzig.