Unser zweites Treffen der JuNas stand ganz im Zeichen des Wildtiers Wolf. Zu Gast war diesmal der Wolfsexperte Jan Schöne, der uns im Auftrag der Fachstelle Wolf und des NABU Sachsens viele spannende Einblicke gab.
Der Tag begann mit einer Fühlirunde, geleitet von unserer lieben Weinbergschnecke Fritzi Schleimfuß. Hier konnte jede/r von uns erzählen, was sie/ihn gerade beschäftigt und wie es ihr/ihm geht. Danach folgte eine Umfrage zum Thema Wolf. Wir sollten überlegen, was wir über den Wolf denken: Haben wir oder unsere Eltern Angst, wenn wir alleine im Wald unterwegs sind? Wie fühlen wir uns, wenn wir an Wölfe denken? So hat jeder seine eigene Sichtweise eingebracht und unsere Diskussionen waren bereits zu Beginn sehr lebhaft. Im Anschluss führte uns Jan in die Welt der Wolfsforschung ein. Wir lernten, wie man mit Wildtierkameras arbeitet, welche Aufnahmen sie liefern können und welche Besonderheiten Schädel, Gebiss und Losungen (Kot) von Wölfen aufweisen. Es war zwar kühl, aber im gemütlichen Kaminzimmer konnten wir uns bei Früchtetee aufwärmen. Dabei zeigte uns Jan Bilder von den Wolfsgebieten in Sachsen und erklärte uns, wie man Wölfe von Hunden unterscheiden kann. Besonders spannend war der Einblick in die Kommunikation innerhalb eines Wolfsrudels, die wir z.T. nachgestellt haben. Nachdem uns wieder warm geworden ist, machten wir uns auf den Weg in den Schlosspark. Dort überlegten wir gemeinsam, welche Tiere der Wolf jagt und welche Gefahren dabei auf ihn zukommen. In den Losungen entdeckten wir sogar Fell- und Federreste, die Hinweise auf seine Beute gaben. Alina las uns eine kurze Geschichte über das Markieren und Verteidigen von Revieren vor. Danach wurden wir selbst zu zwei Wolfsrudeln – mit Fähe, Rüde, Jährling und Welpe. Unsere Aufgabe war es, anhand von Gerüchen unsere Reviere zu finden und die Nahrung vor dem anderen Rudel zu verteidigen. Das war eine echte Herausforderung, denn Taktik und Teamarbeit waren gefragt! Ein drittes Rudel kam ins Spiel, als die „Jährlinge“ ihr Rudel verlassen mussten und ein eigenes Territorium beanspruchten. Am Ende dieses Spiels waren wir alle ordentlich ausgetobt und machten es uns für die Mittagspause wieder im Kaminzimmer gemütlich.
Nach dem Mittagessen wurde es ruhiger. Wir bastelten und jede/r durfte einen Pfotenabdruck vom Wolf stempeln. Dazu überlegten wir uns passende Namen für unsere Wölfe, die alle mit dem Buchstaben „W“ beginnen sollten. Auch die Frage, warum der Wolf „Europäischer Grauwolf“ heißt, obwohl sein Fell so viele verschiedene Farben hat, wurde mit selbst gestalteten Fellkreiseln geklärt. Gestärkt und ausgeruht zog es uns dann wieder nach draußen in die Sonne. Dort lernten wir, wie man Wolfsspuren von Hunde- und Fuchsspuren unterscheiden kann und welche Gangarten Wölfe besitzen. Wir versuchten selbst, auf allen Vieren in einer geraden Linie zu laufen – wie die Wölfe im sogenannten „geschnürten Trab“. Zum Abschluss wollten wir herausfinden, wie Wölfe miteinander durchs heulen kommunizieren. Mit verbundenen Augen versuchten wir, uns durch Rufen wiederzufinden, während die anderen darauf achteten, dass niemand stolpert oder gegen einen Baum läuft.
Am Ende des Tages machten wir noch unsere Abschlussrunde, in der jede/r sagen konnte, was ihr/ihm gefallen oder nicht gefallen hat. Schnell wurde klar: Wir waren heute wie eine richtige Wolfsfamilie. Wir haben uns unterstützt, ab und zu ein wenig gezankt, aber am Ende wieder vertragen – wie es in einem Rudel eben so ist.
Es war ein toller Tag, der uns die Welt der Wölfe nähergebracht hat.
Herzliche Grüße senden euch aus der Auwaldstation
Fritzi Schleimfuß, Alina und Daya















Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas der Stadt Leipzig ist die Auwaldstation Leipzig.