Bei herrlichsten Herbstwetter drehte sich alles um Hakenschnäbel, Fänge und Gesichtsschleier, ja genau um Greifvögel und Eulen.
Zuerst haben wir uns in Taucha auf Spurensuche unter dem alten Trafoturm und jetzigen zu Hause einer Schleiereule begeben. Unterhalb der Nisthöhle konnten wir unzählige Knöchelchen von unterschiedlichen Nagern finden und auch noch gut erhaltene Gewölle. Die Kinder konnten anhand der verschiedenen Zahntypen erkennen, dass es sich bei den Beutetieren um unterschiedliche Mäusearten handelte. Wir haben uns über die anatomischen Besonderheiten von Eulen und insbesondere über die Sinne, verschiedene heimische Arten (Schleiereule, Waldkauz, Waldohreule und Steinkauz) und deren Lebensweisen ausgetauscht.
Unser Weg führte uns anschließend durch den Wald. Welche Greifvögel und Eulenarten leben hier, wo finden sie Brut -und Nistplätze? Wie müssen ihre Flügel beschaffen sein, um schnell und wendig im Slalom um die Bäume fliegen und einen Singvogel im Flug schlagen zu können? Die Kinder wussten hierzu bereits viele Antworten.
Voller Spannung lauschten wir später dem Bericht eines Falkners. Herr Köhler erzählte uns von seiner Tätigkeit, von der Gefährdung dieser schönen Vögel, ihrer Besonderheiten und Jagdgewohnheiten. Er stellte uns seinen Wüstenbussard „Mahila“ und seine asiatische Zwergohreule „Mo“ vor. Um „Mahila“ selbst einmal auf der Hand zu halten, brauchte es etwas Mut.
Die kleine Eule ließ sich von ihren neugierigen Betrachtern überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. So ganz aus der Nähe konnten wir selbst die Tasthaare um den Schnabel gut erkennen und das herrlich weiche Federkleid streicheln.
Beutefang einmal anders. Ein JuNa-Kind mit Kaninchenattrappe im Schlepptau. „Mahila“ war an diesem Morgen noch nicht in Jagdstimmung.
Zu unserer großen Freude schwebte ein Mäusebussard über unsere Köpfe hinweg und ließ seinen Ruf hören. Wir haben weiterhin über heimische Greifvogelarten wie den Roten Milan, den Mäusebussard, den Turmfalken, den Sperber und Habicht und ihre Erkennungsmerkmale, z.B. anhand der Federfärbung und Flugsilhouette gesprochen, Bilder angeschaut und ein Zuordnungsrätsel gelöst. Was frisst eigentlich ein Roter Milan und warum ist er Ende Oktober nicht mehr bei uns zu sehen? Auch dies war Thema. Die „JuNas“ durften auch selbst in die Rolle eines Greifvogels oder einer Eule schlüpfen und spielerisch „Beute schlagen“. Nach einer Stärkungspause mit Erdbeertorte haben wir eine Bussardfeder und eine Feder einer Waldohreule genauer unter die Lupe genommen, die Beschaffenheit und Struktur verglichen und ein Hörexperiment durchgeführt. Diesmal konnten die Kinder ein Arbeitsblatt mit Lückentext zum Thema ausfüllen und als Wissensschatz für ihren JuNa-Ordner mitnehmen.
Es war ein rundherum wunderschönes und sehr spannendes Treffen.








Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Leipzig Mitte ist das Deutsche Kleingärtnermuseum.