Hoch hinaus ging es Anfang Mai mit den Jungen Naturwächtern des LPV Westsachsen in Neukirchen/Pleiße. Zusammen mit dem Naturschutzhelfer Wolfram Mainer kletterten wir mucksmäuschenstill und vorsichtig die steilen und engen Stiegen der Kirche St. Martin hinauf. Unser Ziel war es, einen Blick in die dort oben ausgebrachten Brutkästen für Schleiereulen zu werfen. Eine erste Spur, dass wir tatsächlich auf Gelege stoßen könnten, hatten die JuNas schon unten am Fuße des Gebäudes entdeckt: Gewölle verschiedener Greifvögel auf dem Boden und Kotspuren an der Kirchenwand. Belustigt stellten die Teilnehmenden fest, dass eines der Einfluglöcher genau über dem Kircheneingang liegt – beim Eintreten könnte man also mit Eulenkot begrüßt werden! Im ersten Kasten hatte sich statt eines Schleiereulenpaares allerdings ein Turmfalkenpaar niedergelassen, zu erkennen an den sechs orange-roten Eiern im vorderen Teil des Nistkastens. Im ganz obersten Kasten wurden die JuNas und der Naturschutzhelfer jedoch fündig: In der hinteren Brutkammer lagen vier große weiße Eier, alle noch warm, also bis zu unserem Eintreffen bebrütet, und wohl erst die Hälfte eines Schleiereulengeleges, das aus bis zu neun Eiern bestehen kann. Daneben gab es auch jede Menge Kadaver und Skelette der Beutetiere zu bestaunen, womit sich die JuNas schon gut auskannten. Schließlich hatten sie vor einem Monat bereits Gewölle der Schleiereule untersucht. Auf die nächsten Veranstaltungen freuen sich die JuNas schon. Dann erfahren sie noch mehr über die verschiedenen Beutetiere der Eulen – und vielleicht sind dann schon Jungtiere geschlüpft? Bei der Beringung in einigen Wochen wollen sie in jedem Falle dabei sein!

Text: Peggy Stöckigt
Fotos: Manja Clemen und Peggy Stöckigt

Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Limbach-Oberfrohna ist die Kreisnaturschutzstation Gräfenmühle.