waren die Jungen Naturwächter im Zittauer Gebirge bei ihrem letzten Treffen zum Thema „Wer hat an meinen Blättern gefressen?“. Nach dem obligatorischen Anfangsspiel, bei dem die Kinder in die Rollen aller möglichen Tiere schlüpfen konnten verschafften wir uns bei einem Rundgang durch das Ökozentrum Schülerbusch zunächst einmal einen Überblick über angefressene Blätter. Und tatsächlich: den Blick einmal dafür geschärft, konnten wir kaum Blätter finden, an denen nicht wenigstens ein kleines Stück fehlte, in denen keine kleineren oder größere Löcher reingefressen wurden oder sich nicht irgendwelche merkwürdige Gebilde an den Blättern befanden. Nun ging es darum, herauszufinden, wer hier Hunger hatte. Die kleinen Naturdetektive bekamen die Aufgabe, verschiedene Blätter mit Löchern zu sammeln. Die zahlreichen gefundenen Blätter wurden nun nach Arten sortiert und Vermutungen angestellt, wer denn daran gefressen haben könnte. Hierbei hatten die JuNas schon viele gute Ideen, aber wir wollten es genauer wissen. Mit zahlreichen Büchern und einer Zusammenstellung von blätterfressenden Tierarten fanden die Kinder den oder die möglichen Täter. Mit unter den Bäumen ausgelegten hellen Tüchern und mehreren Klopfproben konnten wir die vermuteten Täter Dickmaulrüssler und die Raupe des Frostspanners sogar direkt überführen.
Bei den Klopfproben waren alle erstaunt, wie viele Tiere, nebst der gesuchten Blätterfresser, von den Bäumen regneten. Neben einigen Käfern und Raupen krabbelten auch zahlreiche Spinnen, Wanzen und Läuse über die Tücher.


Die Kinder lernten, dass viele Tiere auf eine oder einige wenige Baumarten spezialisiert sind. Oft findet man die Vorliebe der Tiere oder deren Larven bereits im Namen: Buchenspringrüssler, Eichenprozessionsspinner und Pappelblattroller sind nur einige Beispiele. Die Kinder ertappten die Larve des Eichelbohrers, eines imposanten Rüsselkäfers, der seine Eier in Eicheln legt, auf frischer Tat, fanden in Eichengallen die Larven sowie ein ausgewachsenes Insekt der Eichengallwespe und konnten sogar Lindenminiermotten im Mikroskop beobachten.
Die detektivische Suche nach den Lochverursachern war für alle sehr spannend und die Kinder nahmen viele neue Erkenntnisse mit nach Hause.

Text & Fotos: Elfi Kühnel

Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas im Zittauer Gebirge ist das Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge gGmbH.