Den Tag starteten wir aufgrund der aktuellen Schnupfenzeit mit sieben Kindern. Auch wenn die Gruppe klein war, war die Vorfreude umso größer. Schon vorher konnten es die Kinder nicht abwarten, mich auszufragen, was wir machen und welche Tiere wir finden würden. Nachdem die Kinder herausfanden, dass die Revierförsterin ihren Hund dabeihatte, konnten sie es kaum erwarten, dass es losging.
„Wie alt ist der Hund?“, „Kennst du jeden Stein im Borsbergwald?“, „Hast du schon mal einen Fuchs gesehen?“, „Welche Tiere kennst du?“ – Frau Rödiger wurde von Fragen förmlich bombardiert, und die Begeisterung ebbte auch im Laufe der Veranstaltung nicht ab.

Unser erstes Ziel war das grüne Klassenzimmer der Schule, kurz vor den Pforten des Borsbergwaldes. Auf dem Weg kamen wir vor lauter Spuren kaum voran. Ihr könnt euch sicher sein, dass die Kinder jede noch so kleine Spur fanden und neugierig darauf waren, wer sie wohl hinterlassen hatte. Die Kinder kannten den Weg zu ihrem grünen Lernort gut, und so überließen wir die Führung zunächst ihnen.

Am grünen Klassenzimmer angekommen, holte Frau Rödiger einen Beutel aus ihrem Geländewagen. Natürlich wollten die Kinder wissen, was darin war – und sie wurden nicht enttäuscht. Zunächst erklärte die Revierförsterin das Spiel, das folgte. Wir spielten eine Runde „Wer bin ich?“, bei der jedes Kind verdeckt eine Tiermotivkarte erhielt und erraten musste, welches Tier es darstellte. Auch ich als Leiter des GTAs wurde nicht verschont, nachdem die Kinder sich lauthals wünschten, dass auch ich ein Tier erraten sollte.

Doch das Spiel war nur die Vorbereitung für das, was folgte. Auf den Rückseiten der Tiermotivkarten befanden sich die Tierspuren, die die jeweiligen Tiere auf dem Boden hinterlassen. Die Aufgabe der Kinder war es nun, Tierspuren, die ähnlich waren, einander zuzuordnen. Sie verstanden schnell das Prinzip, und die Reise konnte weitergehen. Zunächst besprachen wir mit den Kindern dialogisch, welche Spuren Tiere alles hinterlassen können und wie man erkennen kann, welches Tier hier gelebt oder vorbeigehuscht sein könnte. Frau Rödiger hatte für uns bereits eine Route vorbereitet, und die Kinder waren begeistert dabei, jede Spur zu erkunden – mit ein wenig Lenkung ging es gemeinsam voran.
Wir fanden in vielen älteren Bäumen Spechthöhlen und erforschten die Fraßgänge, die von winzigen Käfern im Holz einer Buche hinterlassen wurden. Die Kinder entdeckten außerdem einen abgerissenen Fuchsschwanz und erfuhren von Frau Rödiger die vermutliche Geschichte dahinter. Zudem fanden wir Wildschweinkot und besprachen mit den Kindern, warum dieser dem des Menschen sehr ähnlich ist. Dass Wildschweine Allesfresser sind, wussten einige von ihnen sofort.
Schließlich hatte die Revierförsterin für uns auch Wolfskot und Rehkot mitgebracht, und wir betrachteten die Unterschiede in der Nahrung. Unsere letzte Station war ein kleiner Fichtenbestand. Da das Thema der letzten Jahre nicht wegzudenken war, mussten die Kinder nicht lange nachdenken. Wir fragten – und die Kinder antworteten einstimmig: „Borkenkäfer!“

Auf Wunsch aller Kinder durften sie sich am Ende noch mit dem Hund von Frau Rödiger im Wettrennen messen. Auch wenn niemand von ihnen gewann, gingen alle glücklich mit zum grünen Klassenzimmer zurück. Wir bedankten uns herzlich, verabschiedeten uns von Frau Rödiger und traten nach einem sehr erfolgreichen Ausflug den Rückweg zur Schule an.

Fotos: Philipp Miersch

Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Graupa ist die Naturschutzstation Osterzgebirge.