Am 01.02.2025 fand das erste Treffen der Jungen Naturwächter Partheland statt. Zum Jahreswechsel gab es für die Gruppe auch einen Wechsel der anleitenden Person. Steffen Tucholsky hat die Gruppe an mich, Lisa Wegner, übergeben. Aus diesem Grund stand das erste Treffen unter dem Motto „Verbindungen“. Verbindungen sind ein Schlüsselprinzip des Lebens auf der Erde und eine Überlebensstrategie in der Natur. Bevor wir uns eine ganz besondere symbiotische Verbindung in der Natur anschauten, widmeten wir uns zuerst der Verbindung innerhalb der Gruppe.

Bei einem gemeinschaftlich entfachten Feuer trotzten wir der Kälte und starteten mit einer Vorstellungsrunde sowie unseren Wünschen für das kommende JuNa-Jahr 2025. Gemeinsam legten wir Regeln für unsere Treffen fest und führten neue Elemente für den JuNa-Alltag ein. So gibt es jetzt zum Beispiel das Fragebuch.

Dieses Buch ist bei jeder Veranstaltung dabei. Manchmal ist es nicht sofort möglich, die vielen aufkommenden Fragen der JuNas zu beantworten. Manchmal sind die Fragen so knifflig, dass eine vertiefende Recherche nötig ist. Damit diese Fragen nicht verloren gehen, können sie aufgeschrieben werden. Die Antworten, die wir gemeinsam zusammentragen, werden beim darauffolgenden Treffen ergänzt und nachgeschlagen.
Nach einer kurzen Pause mit Bewegungsspielen zum Aufwärmen erkundeten wir, welche tierischen Teams wir aus der Natur kennen und welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Tierverbänden gibt – zum Beispiel zwischen einer Rotte von Wildschweinen und einem Rudel von Wölfen.

Eine ganz besondere Verbindung in der Natur
Vielleicht habt ihr sie auch schon entdeckt? In unserem aktuell sehr winterlichen Grau schimmern an vielen Bäumen, Mauern, Steinen und Geländern grün bis gelbe Flecken. Diese Flecken bilden eine ganz besondere Lebensgemeinschaft und heißen Flechten. Die Flechte ist eine symbiotische Beziehung zwischen einem oder mehreren Pilzen (Mykobionten) und Grünalgen oder Cyanobakterien (Photobionten) – und ist somit keine Pflanze.


Mit Taschenmikroskopen suchten wir im Zaubergarten Leipzig nach Flechten und betrachteten ihren Aufbau, die verschiedenen Formen und die zum Teil sehr merkwürdigen Wuchsorte. Die JuNas erfuhren dabei viel darüber, was Flechten so besonders macht.


Zurück in der Naturschutzstation wärmten wir uns bei einer Tasse Tee auf und lauschten dem Gitarrenspiel unserer ältesten JuNa-Teilnehmerin Nila. Nila unterstützt die Gruppe immer öfter mit eigenen Beiträgen – zum Beispiel gestaltete sie im letzten Jahr eine Veranstaltung zu ihrem Lieblingsthema Pflanzenkunde.
Zur Veranschaulichung einer lebenssichernden Verbindung legten wir einen ewigen Wald im Glas an – also einen Lebensraum für Pflanzen und Mikroorganismen. In unserer geschaffenen, sogenannten Hermetosphäre (Wortneuschöpfung aus dem lateinischen „hermetic“ = verschlossen und dem griechischen „sphaira“ = Hülle) setzten wir kleine Pflanzen wie Moos ein. Diese können durch das einfallende Sonnenlicht über den Vorgang der Photosynthese das aufgenommene Wasser und Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff und Zucker umwandeln – Nährstoffe, die dann von den Mikroorganismen im Glas genutzt werden.
Auch einige Flechten an kleinen Stöckchen fanden ihren Platz in den Gläsern und können dort nun langsam weiterwachsen. Wirklich sehr langsam… Je nach Flechtenart und Umgebung wächst eine Flechte gerade mal 1 mm bis 1 cm im Jahr.

Fotos: Elisabeth Wegner
Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Partheland ist die Naturschutzstation Partheland.