Was macht einen Vogel „exotisch“? Sind es leuchtende Farben, ungewöhnliche Formen oder einfach die Ferne, aus der er kommt? Genau diesen Fragen widmeten sich die Jungen Naturwächter bei ihrem Treffen zum Thema „Exotische Vögel“ – und stellten dabei fest, dass das Wort „exotisch“ relativ ist. Einheimische Vögel wie Stadttauben oder Amseln mögen für uns gewöhnlich sein, aber in anderen Teilen der Welt sind sie genauso exotisch wie ein Papagei für uns. In einem Punkt waren sich die JuNa einig: Exotische Vögel sind solche, die einen gewissen Zauber ausstrahlen.

Auf den Spuren des Storches

Den Auftakt des Treffens machte Herr Seifert mit einem spannenden Einblick in das Leben des Weißstorches. Wusstet ihr, dass Störche den Winter in Afrika verbringen und im Frühjahr nach Deutschland zurückkehren, um hier zu brüten? „Na klar wissen wir das!“, stellten die JuNa selbstbewusst klar. Kein Wunder, denn in mehr als zwei Jahren an der Auwaldstation sind sie zu echten Naturschutzspezialist*innen geworden.
Doch wie haben Menschen herausgefunden, dass Störche zwischen den Kontinenten pendeln? Sogar die Geschichte vom Pfeilstorch kannten einige der Kinder: Der berühmte Beweis, dass Störche wahre Langstreckenreisende sind, wurde 1822 entdeckt, als ein Weißstorch mit einem afrikanischen Speer im Hals im Brutgebiet ankam – und überlebte.
Ein besonderes Highlight war das Storchen-Eier-Quiz: Welches Ei gehört zum Storch? „Die Beine müssen auch reinpassen!“ war der humorvolle Tipp, den die Kinder bekamen. Auch die Unterschiede zwischen Weiß- und Schwarzstorch wurden geklärt. Während Weißstörche als Kulturfolger oft in der Nähe von Menschen brüten, werden Schwarzstörche immer seltener. Ihr Lebensraum, der Wald, wird zunehmend zerstört, was ihre Population bedroht.
Im Anschluss gab Herr Seifert einen Einblick in das Flechten von Storchen-Nistunterlagen. Der erfahrene Horstbauer, der bereits acht solcher Nester aus Haselnuss- und Ulmenzweigen gefertigt hat, erklärte den Kindern seine Technik. Die JuNa durften selbst „Storchenküken“ sein und testeten, wie gemütlich so ein Nest ist. Die Krönung war der Wunsch der Kinder, Herrn Seifert selbst im Nest Platz nehmen zu sehen – eine Premiere für den Horstbauer!

Farbenpracht und Teamgeist

Nach der Storchenkunde wurde es bunt: In einem Vogelquiz ordneten die JuNa im Team Vogelnamen passenden Bildern exotischer Vögel aus aller Welt zu. Dabei lernten sie spielerisch die Herkunft der Vögel kennen und staunten, wie viele farbenfrohe Arten auch in Deutschland heimisch sind. Zu diesen zählen Bienenfresser, Seidenschwanz, Halsbandsittich, Mandarinente, Wiedehopf, Pirol und Eisvogel.
Im warmen Kaminzimmer unternahmen die JuNa eine Weltreise – zumindest auf der Landkarte. Sie lokalisierten die Herkunft verschiedener Vögel und erfuhren, wie weit manche Arten reisen, um nach Deutschland zu gelangen.
Zum Abschluss wurde es spielerisch: In mehreren Runden Vogelpantomime stellten die Kinder unterschiedliche Vögel dar. Ob Specht, Kleiber oder Flamingo – die markanten Merkmale der Tiere machten es leicht, die gesuchten Vögel zu erraten.

Das JuNa-Treffen war ein spannender Ausflug in die Welt der Vögel, bei dem nicht nur Wissen vermittelt wurde, sondern auch Teamgeist und Kreativität gefragt waren.

Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas der Stadt Leipzig ist die Auwaldstation Leipzig.