Der Winter steht vor der Tür, und mit ihm stellt sich die spannende Frage: Wie schaffen es Tiere und Pflanzen, die kalten Monate zu überleben? Genau dieser Frage widmeten sich die Jungen Naturwächter an der Auwaldstation. Das JuNa-Treffen begann mit der Erzählrunde, begleitet von Fritzi Schleimfuß. Da an diesem Tag kein Kind fehlte und wir ab jetzt eine besondere, zusätzliche Unterstützung dabeihaben, blieb auch die Vorstellungsrunde nicht aus. Alessia, die älteste Junge Naturwächterin an der Auwaldstation, war als Praktikantin zum ersten Mal dabei. Mit ihrer Erfahrung und Begeisterung für den Naturschutz freuten sich alle, sie im Team willkommen zu heißen.
Schmetterlinge im Winter – Ein tierischer Kreislauf
Zum Aufwärmen verwandelten sich die Kinder in Schmetterlinge und erfuhren spielerisch, wie Schmetterlinge auf Wetter und Fressfeinde reagieren. Sie durften sich zu zweit eine Schmetterlingsart aussuchen, die sie sein möchten, um beim Kommando „Hochzeit“ zusammenzufinden. Doch was machen diese filigranen Wesen im Winter? Die Antwort war knifflig: Je nach Art überwintern Schmetterlinge in unterschiedlichen Stadien ihres Lebenszyklus. Während Tagpfauenauge und Zitronenfalter als Falter den Winter überdauern, wandern Arten wie Admiral und Distelfalter in wärmere Regionen. Die meisten jedoch verbringen die kalte Jahreszeit als Ei, Raupe oder Puppe.
Die Wahl des Gruppennamens
Nach einer kurzen Wiederholung der Gruppenregeln, inklusive Fingerabdruck und Unterschrift, stand eine wichtige Entscheidung an: die Wahl des Gruppennamens. Kreativität war gefragt, und die Kinder brachten viele Vorschläge ein. Am Ende setzte sich der Name „Die cleveren Kitz“ durch – ein Name, der perfekt zum Teamgeist und zur Naturverbundenheit der JuNa passt.
Spurensuche und Pflanzenjagd
Spannend wurde es beim Spurenrätsel. Mit Lineal und Spurenkarten suchten die Kinder nach Hinweisen, welche Tiere den Spurentunnel passiert haben. In die engere Auswahl kamen: Waschbär, Wildkatze und Marder – alles möglich, da sie Alles- oder Fleischfresser sind, die im Auwald leben und das Katzenfutter essen würden.
Anschließend teilten sich die Kinder in zwei Gruppen auf: die „Pflanzen-Detektive: Impressive Ivys“ und die „Grünen Spürnasen: Dancing Daisys“. Ihre Mission: Pflanzen sammeln und herausfinden, wie diese den Winter überleben. Das Sammelgut reichte von Moosen, bunten Blättern und Nadelbaumzweigen bis hin zu Knospen und verblühten Blütenständen. Zusätzlich verglichen sie die Lufttemperatur mit der Temperatur im Grashorst. Die JuNa erfuhren, dass Pflanzen im Winter verschiedene Strategien anwenden, etwa das Abwerfen der Blätter, eine dicke Wachsschicht auf den Blättern als Schutz vor dem Verdursten, das Überdauern als Samen, den Frostschutz durch Knospenschuppen oder das Überdauern als Rosette nahe am Boden.
Winterquartiere für Igel und das Leben eines Eichhörnchens
Zurück bei den Tieren ging es um die Frage: Warum können wir dieses Mal keine Igelspuren im Spurentunnel erwarten? Die Antwort: Igel befinden sich im Winterschlaf! Welche Verstecke dafür gut geeignet sind, testeten wir einfach selbst. In Kleingruppen suchten die cleveren Kitz für ihre noch warmen Igelbabys die besten Unterschlupfmöglichkeiten, um sie dort für ein Weilchen schlummern zu lassen. Aber was machen die ganzen anderen Tiere im Winter? Gemeinsam haben wir die Unterschiede von Winterschlaf, Winterruhe, Winteraktivität, Winterstarre und Winterflucht besprochen und dabei die Tiere ihren Überwinterungsstrategien zugeordnet.
Danach schlüpften die Kitz selbst in das Leben eines Eichhörnchens. Eichhörnchen halten Winterruhe, wachen demnach immer wieder auf und müssen in möglichst kurzer Zeit Nahrung finden, die sie vor Wintereinbruch versteckt haben. So versteckte jedes Kind seine eigenen Nüsse und kuschelte sich im Kobel mit den anderen Eichhörnchen zusammen. Wer findet seine Verstecke wieder und ist rechtzeitig zurück im Kobel? Was passiert mit den Eichhörnchen, die es nicht schaffen, und was passiert mit den Nüssen, die im Boden bleiben?
Nun endlich durften die Igelbabys wieder aus ihren Verstecken geholt werden. Die Kleingruppen berichteten von ihren Versteckideen und warum sie diese gewählt haben. Die Igelbabys waren schon ziemlich abgekühlt. Die niedrigste Temperatur lag bei 13 Grad. Da Igel ihre Körpertemperatur im Winterschlaf bis auf 5 Grad absenken, bedeutet das, dass alle unsere Igelbabys überlebt haben. Juhuuu!
Ein Festmahl für die Wintervögel
Zum Abschluss gestalteten die JuNa ein Festmahl aus Fettfutter für die Vögel, die auch im Winter in Deutschland bleiben (Standvögel) oder zu uns kommen. Mit viel Eifer wurden Futterglocken gebaut und verziert, Zapfen gefüllt und Kugeln geformt. Das hilft nicht nur den Vögeln, sondern bereitet auch den Kindern viel Freude.
Das JuNa-Treffen bot spannende Einblicke in die Überlebensstrategien von Tieren und Pflanzen im Winter. Mit viel Teamgeist, Kreativität und Wissen meisterten die Kinder jede Herausforderung – und wurden dabei zu echten Winterexperten. Ob „clevere Kitz“ oder „Dancing Daisys“: Die Naturwächter sind bereit für die kalte Jahreszeit!



Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas der Stadt Leipzig ist die Auwaldstation Leipzig.