Intakte Moore sind für den Klimaschutz enorm wichtig. Schon seit längerem plante daher Patrick Prüß, Leiter des Amerika-Tierparks in Limbach-Oberfrohna, das Anlegen eines Moorbeetes auf dem Tierpark-Gelände, mit welchem er den Besucher*innen die Bedeutung dieses Lebensraumes näherbringen kann. Die Gegend um Limbach war früher von Niedermooren geprägt, inzwischen sind diese jedoch alle trockengefallen oder wurden trockengelegt. Für die JuNas war dies ein Grund, sich in der Umgebung auf Moorpirsch zu begeben, so geschehen im April bei einer Exkursion ins Limbacher Naturschutzgebiet „Am Schafteich“, einem als moorähnlich eingestuften Lebensraum. Früher wurde hier sogar noch Torf gestochen, wovon jedoch heute nichts mehr zu sehen ist.
Umso so größer war die Freude bei den JuNas, als für die letzten beiden Juniwochen ihre Mitarbeit im Tierpark angefragt wurde. Dort hatte das Team des Tierparks bereits mit dem Bagger eine tiefe Mulde ausgehoben: das künftige Moorbeet. Gemeinsam mit Patrick Prüß verlegten wir also Teichfolie und bohrten zunächst Löcher in viele Wassertanks, die wir dann auf dem Boden des Beetes verteilten. Danach hieß es, den trocken angelieferten Weißtorf einzuschlämmen, sinnliche Erfahrungen beim Bearbeiten mit bloßen Händen – und später auch Füßen – inklusive! Per Schubkarre transportierten die JuNas dann unermüdlich den Torf ins Beet.
Im nächsten Schritt beschäftigten wir uns mit den Pflanzen. Da es sich um einen Amerika-Tierpark handelt, sollten überwiegend Pflanzenarten aus Nordamerika im Beet ihre Heimat finden, darunter verschiedenfarbige Schlauchpflanzen und andere Karnivoren, also fleischfressende Pflanzen. Mit Hilfe von Pflanzensteckbriefen fanden die JuNas jedoch schnell heraus, dass der Rundblättrige Sonnentau und das Fettkraut auch bei uns heimisch sind. Und nach anfänglichen Berührungsängsten merkten sie beim anschließenden Einsetzen der Pflanzen, dass wir Menschen nicht ins Beutespektrum der fleischfressenden Pflanzen gehören.
Die Vorfreude auf glitschig-kalten Moorschlamm, in den die JuNas beim Bepflanzen hineinsinken würden, hat sich dann leider nicht ganz erfüllt. Es braucht wirklich sehr viel Wasser, der Torf saugt alles auf wie ein Schwamm. Deutlich wurde dies auch durch die entnommene Bodenprobe, die wir mit dem Boden einer Streuobstwiese verglichen. Da zeigt sich also das große Potenzial vom Moor als Wasserspeicher!
Das Eis zum Abschluss des JuNa-Jahres, das wir im Schatten der Bäume genossen, brachte schnell Erholung, und ein Rückblick auf die Themen des vergangenen Jahres rief schöne Erinnerungen an die Erlebnisse dieses Jahres nochmal ins Gedächtnis. Die JuNas freuen sich nun auf weitere spannenden Erkundungen im neuen Schuljahr und werden natürlich auch die Entwicklungen im Moorbeet im Auge behalten!


Text & Fotos: Peggy Stöckigt
Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas in Limbach-Oberfrohna ist die Kreisnaturschutzstation Gräfenmühle / LPV Westsachsen e. V.