Ein eher ungewöhnliches Thema sind die Farben der Natur, auch wenn jedes Kind und jedes Insekt von diesen angezogen wird, so wissen die meisten Kinder gar nicht, warum der Marienkäfer Rot ist und warum Blüten uns ihre bunte Farbpracht zeigen.
An diesem Tag wollte ich mit den Kindern losziehen, um das herauszufinden. Unterstützt wurde ich von unserer Praktikantin Miriam. Neben einem Einblick von außen in die Umweltbildung bzw. Waldpädagogik, bekam sie auch selbst die Möglichkeit eine Aufgabe im Ablaufplan zu übernehmen.
Wir schlenderten heraus aus dem Schulgelände und ich versprach den Kindern, ihnen ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie die Welt mit ganz anderen Augen sehen. Sie sollten Pflanzen besser erkennen können und Tiere in ihrem Alltag beobachten. Tatsächlich wurden die Kinder nicht enttäuscht, als ich Klopapierrollen herauskramte. Nach fleißigem Beobachten waren die Kinder zunächst nicht bereit diese abzugeben und hätten sie gerne den ganzen Tag behalten. Als ich jedoch mit laminierten Kärtchen kam, konnte ich mir den Fokus ein Stück wiederholen. Alle Rollen landeten wieder in meiner Tasche und die Kinder versammelten sich um die Kärtchen. „Anlocken“, „Warnen“, „Tarnen“ und „Täuschen“ standen auf den Kärtchen. Zunächst besprachen wir, was die Wörter zu bedeuten hatten und welche Rolle sie im Tier- und Pflanzenreich erfüllen. Im Anschluss bekam jedes Kind von mir ein Kärtchen mit einem Tier oder einer Pflanze. Jede Karte sollte nun zugeordnet werden und ein paar Karten waren am Anfang auch etwas unklar für die Kinder. Aber gemeinsam als Gruppe konnten wir eine Erklärung zu jedem Bild finden.
Nachdem alle Kärtchen den Überschriften zugeordnet waren besprachen wir nochmal gemeinsam, wie Tiere sich mit ihren grünen und eher dunklen Farben tarnen, wie knallrote Marienkäfer sagen wollen „Achtung ich bin giftig!“, wie Schwebfliegen versuchen uns zu veralbern indem sie ein anderes gelb-schwarz gestreiftes Insekt mit Stachel nachahmen und wie Kinder einfach magisch von bunten Früchten angezogen werden.
Damit jedes Kind sehen konnte, dass es mehr Farbtöne in der Natur gibt als nur grün, braun, gelb und rot, bekamen alle je eine Farbpalette, gespickt mit doppelseitigem Klebeband. Die Kinder durften sich nun selber Materialien in der Natur suchen, um eine möglichst bunte Farbpalette zu erstellen. Hätte ich für jedes Kind zwei weitere Paletten mitgebracht, hätten sie diese sehr wahrscheinlich auch beklebt.
Nach einem erfolgreichen Ausflug trafen wir uns an einem Baumstamm zur Abschlussrunde, die wir diesmal mit einer Galerie starteten. Jedes Kind durfte seine eigene Farbpalette mithinlegen, so dass sie von den anderen bewundert werden konnte. Wir verabschiedeten uns auf dem Baumstamm und natürlich durften alle ihre eigenen Farbpaletten mit nach Hause nehmen.


Fotos und Text: Philipp Miersch
Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Freitals ist die Naturschutzstation Osterzgebirge.