Gemeinsam mit Irina Kubat und der JuNa Gruppe der Grundschule Graupa zogen wir los in Richtung Grünes Klassenzimmer um essbare Wildkräuter zu sammeln. Wie jede Referentin wurde Frau Kubat auch hier wieder mit Fragen überhäuft. Die erste Möglichkeit ihr Kräuterwissen zu zeigen bekamen die Kinder beim Namensspiel. Auf eine Decke wurden Bildkärtchen von Wildkräutern gelegt. Jedes Kind sollte sich eine Karte schnappen und dann der Refihe nach sich selbst und das Wildkraut vorstellen. Wichtig war hier vor allem, wo die Pflanze gefunden wurde und wie sie geschmeckt hat.
Bevor wir mit dem Sammeln anfingen, gingen wir zunächst Regeln durch, die wichtig sind, damit sowohl Pflanzen als auch Kinder gesund und munter weiterwachsen können. Zunächst stellte uns Frau Kubat zwei Pflanzen vor, bei denen wir die ersten Bestandteile naschen durften. Hirtentäschel und Wicke sollten Pflanzen werden, welche die Kinder auch auf Meter Entfernung noch Monate später bestimmen konnten. Der Hit an diesem Tag war tatsächlich kein Kraut, sondern tatsächlich ein Baum mit herzförmigen Blättern. Viele der Kinder bekamen nicht genug von den Blättern der Linde und wir waren froh, dass der Borsberg-Wald mehr als genug zu bieten hatte.
Neben den genannten drei Arten wurden auch Klassiker wie Rotklee, Spitzwegerich, Schafgarbe und einige Andere vorgestellt. Den meisten Kindern waren die Klassiker auch ein Begriff. Bei fast jeder Veranstaltung konnte ich auch damit rechnen, dass wenigstens ein Kind losrannte um Spitzwegerich zu sammeln, wenn es auch nur das Wort „Biene“ oder „Mücke“ hörte. Auch bei dieser Veranstaltung gab es wieder einen Mückenstich und sofort waren zwei Kinder mit Blättern der lanzettlichen Pflanze zur Stelle.
Auf dem Weg durch das grüne Klassenzimmer sammelte jedes Kind mit einem Beutel bewaffnet nach den besagten Pflanzen. Die Ausbeute zum Schluss konnte sich sehen lassen und war sehr vielfältig.
Zurück auf dem Schulgelände organisierten drei Kinder mit mir aus der Schulküche Tabletts und Messer um die Pflanzen kleinzuschneiden. Außerdem gab ich einem Kind eine große Wasserschüssel mit, um die Pflanzen gut zu waschen. Frau Kubat hatte selbstgebackenes Brot und Kräuterquark mitgebracht und jedes Kind durfte sich ein paar Brote selber belegen. Neben Speisen hatten wir auch vorher kochendes Wasser vorbereitet, so dass sich jeder einen eigenen Tee aufgießen konnte. Zu guter Letzt holte Frau Kubat selbst hergestellte Kräuterlimonade für die Kinder zum Probieren raus.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr erfolgreicher Ausflug und die Ausbeute hat auch gereicht, so dass jedes Kind sich ein paar der Kräuter mit nach Hause nehmen konnte. Das Thema der Wildkräuter wurde sich tatsächlich fast seit Anfang an gewünscht.

Fotos und Text: Philipp Miersch
Verantwortlich für den Beitrag und Ansprechpartner für die JuNas aus Freitals ist die Naturschutzstation Osterzgebirge.
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