Mitte Juli war es endlich wieder soweit: Unser Sommercamp der Jungen Naturwächter fand im Lindenhof Ulberndorf statt! Gemäß dem Themenwunsch der Kinder und Jugendlichen, die letztes Jahr teilgenommen hatten, richteten wir diesmal alles auf ein spannendes, aber kompliziert zu betrachtendes Thema aus: Was bedeutet es, nachhaltig zu leben? Denn wie wir in unserer Einstiegsrunde schon herausfanden – nachhaltig sein bedeutet für jede*n etwas anderes. Recycling, Mülltrennung, Naturschutz, achtsames Nutzen von Ressourcen, Energiesparen, … Mittels der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele versuchten wir gemeinsam, etwas Struktur in den Gedankendschungel zu bringen und sind diesem auch in den restlichen Tagen gründlich zu Leibe gerückt. Chapeau! – denn sich solchen Denkaufgaben in den Sommerferien zu stellen, verdient unseren Respekt!
Eine kleine Einführung zu Bild, Ton und Handhabung unserer digitalen Tablets war der nächste Schritt, denn wir wollten unsere Erkenntnisse der Camp-Woche dokumentieren und zu einem kleinen Film zusammenfügen.
Zunächst fuhren wir – Teilnehmer und Betreuer – am Dienstag zur Schäferei Drutschmann und ließen uns dort etwas zu regionaler Produktion und natürlich alles rund ums Thema Schaf und Schäferei erzählen. Ein leckeres Mittagessen mit verschiedenen Schafprodukten stärkte uns zwischendurch – denn wir waren richtig aktiv beim Wollewaschen, Kardieren und schlussendlich sogar beim Spinnen. Im Laufe des Tages erfuhren wir viel über Aufgaben, Widrigkeiten und Herausforderungen bei der Schafhaltung und wie Schafe bei der Landschaftspflege helfen können. Für alle war es ein wunderschöner Tag mit vielen Eindrücken und am Ende ließen wir ihn mit einem Filmabend und einer bewegenden Doku zu unserem Planeten auf unserer Tenne ausklingen.
Der Mittwoch wurde nicht weniger ereignisreich. Da wir uns entschlossen hatten, nachhaltig – also mit dem ÖPNV – zu reisen, mussten wir feststellen, dass hier manchmal viel Zeit verloren gehen kann und damit die Attraktivität solcher Transport-Alternativen sinkt. Die Umsetzung von Nachhaltigkeit scheint also nicht so einfach. Sehr interessant wurde es wieder bei unserer Führung an der Talsperre Malter. Uns schwirrte der Kopf von Daten zu Fassungsvermögen, Durchlassgeschwindigkeiten, Mauerhöhe und weiteren Zahlen sowie Fakten rund um das beeindruckende Bauwerk. Mit der Bahn, die maßgeblich den Bau ermöglicht hat, indem sie die Materialien zulieferte (Steine, Holz usw.), fuhren wir dann gemütlich nach Rabenau zum Mittagessen. Eine Wanderung entlang des Energielehrpfades bis zum Freizeitzentrum “Hains” zeigte uns, dass Wasser viel zur Erzeugung von erneuerbarer Energie beitragen kann. Apropos Wasser: Eine Führung hinter den Kulissen des Hains zeigte uns die faszinierende Welt der Wasseraufbereitung, Wärmeenergiehaushalte und welchen Beitrag das Hains zur Nachhaltigkeit leistet. Dann wurde natürlich vor Ort im Freibad geplanscht und gerutscht. Genug Fakten für einen Tag! Eine kleine Einkaufsrunde, drei Busfahrten und einige Aufregungen später waren wir wieder im Lindenhof und genossen den Abend.
Der Donnerstag sollte ganz im Zeichen des Filmemachens stehen. Vormittags trugen wir Ideen und Informationen zusammen, am Nachmittag konnten wir unter Anleitung unseren Nachhaltigkeitsfilm drehen, schneiden und weiter ausfeilen. Der sollte nämlich bei Abreise den Eltern gezeigt werden. Ergebnis: Toll ist er geworden! Um den letzten gemeinsamen Abend der Gruppe als Ausklang zu nutzen, kochten wir über dem Feuer, schauten einen Film zu Ende und lachten dabei viel. So soll das auch sein. Übrigens aßen wir fast die ganze Woche vegan – nur bei der Schäferei haben wir mal “geschummelt”. Aber das ist auch ok. Denn regionale, ökologische und tierwohlgerechte Produktion ist immer noch besser als große Plantagen und nicht fair gehandelte Lebensmittel.
Freitagfrüh startete eine große Putzaktion, großes Zelte abbauen und Aufräumen. Zum Schluss testeten wir unser über die Woche gesammeltes Wissen in Teams und drückten die bereitgestellten Buzzer um die Wette, um zu punkten. Wir feilten außerdem an unserem eigenen Film, aßen ein letztes gemeinsames Mittagessen und führten den fertigen Film den Eltern vor. Dann ging’ ab nach Hause – so schnell war die Zeit vorbei… Wir waren eine tolle, unvergessliche Truppe!
Katja Dollak

Bildautoren: K. Dollak + J. Märtens

…und wer beim nächsten Mal dabei sein möchte oder Junger Naturwächter oder Naturwächterin im Lindenhof oder einer der anderen Naturschutzstationen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge werden möchte, findet hier alle weiteren Informationen: https://jungenaturwaechter.de/naturschutzstation-osterzgebirge-e-v/

Vom 30.07. bis 04.08. fand das Artenforschercamp Ornithologie der Naturschutzstation Neschwitz statt. Dabei begaben sich 14 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren auf die Spuren der Vogelwelt der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Mit den Fahrrädern machten sie sich auf den Weg, die heimische Vogelfauna zu untersuchen. Dabei lernten sie, die Tiere anhand ihrer äußerlichen Merkmale, ihres Gesangs und ihrer Lebensraumansprüche zu bestimmen. Als Werkzeuge standen ihnen dafür zum Beispiel Ferngläser, Spektive und Bestimmungsliteratur zur Verfügung. Insgesamt wurden so 104 verschiedene Vogelarten entdeckt!
Die Übernachtungen erfolgten in Tipizelten, die jeden Abend an einem neuen Ort aufgebaut wurden. Die gewählten Standorte befanden sich bei artkundigen Partnern, wie etwa den Ornithologen Karsten Nitsch und Ralf Dietrich, sowie beim Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.
Die Tage waren bestimmt durch Erkundungen und Exkursionen mit Spezialisten oder auf eigene Faust. Ihre erfassten Arten und gesammelten Erfahrungen trugen die Teilnehmer in zu Beginn gestaltete Beobachtungstagebücher ein.
Ein besonderes Ereignis stellte der Fund eines ausgehungerten Rotmilans dar, welcher direkt in die Obhut der Wildvogelpflegestation der Naturschutzstation Neschwitz übergeben wurde. Auch konnten ein Nachtreiher und mehrere Schwarzstörche beobachtet werden!
Den Abschluss des Camps bildete die Teilnahme an der Singvogelberingung. Damit gingen fünf unvergessliche und lehrreiche Tage zu Ende.

🕷️🌿 Ankündigung: Spinnencamp im Naturschutzzentrum Erzgebirge 🕷️🌿

Tauche ein in die faszinierende Welt der Spinnen! Vom 15. August bis zum 17. August veranstalten wir ein spannendes Spinnencamp im Naturschutzzentrum Erzgebirge, exklusiv für Jugendliche.

Erlebe drei Tage voller Abenteuer, Entdeckungen und Naturerfahrungen. Gemeinsam erforschen wir die Arachnidenwelt und lernen die verschiedenen Spinnenarten kennen. Experten stehen euch mit ihrem Wissen zur Seite, um euch über die Lebensweise und Bedeutung der Achtbeiner in unserer Umwelt aufzuklären.

Das Programm umfasst aufregende Aktivitäten wie Spinnenbeobachtungen, eine Nachtwanderung durch den Wald und Workshops zur Spinnennetzbaukunst. Zudem werden wir über den Naturschutz und die Bedeutung von Spinnen in unserem Ökosystem sprechen.

Das Spinnencamp bietet die perfekte Gelegenheit, neue Freundschaften zu knüpfen, die Natur zu entdecken und ein unvergessliches Wochenende im Erzgebirge zu verbringen.

Sichere dir jetzt deinen Platz und melde dich noch schnell an.

Alter: 12-18 Jahre Kosten: 65 Euro pro Person inkl. Verpflegung und Übernachtung

Anmeldung und weitere Informationen unter www.graefenmuehle.de/veranstaltungen/ oder telefonisch unter 03762/7593516. Alle Fragen beantwortet Peggy Stöckigt von der Naturschutzstation Gräfenmühle.

Wir freuen uns auf ein abenteuerliches Spinnencamp mit euch! 🕷️🌿🏕️

Welches Nest gehört zu welchem Vogel? Wie orientiere ich mich in der Natur? Was macht der Borkenkäfer im Wald? Am 1. Juli haben sich überall Junge Naturwächter zum sachsenweiten Junge Naturwächter-Tag getroffen.

So auch im Landkreis Bautzen, wo im Familiengarten des Naturschutzzentrums „Oberlausitzer Bergland“ e.V. in Neukirch/ Lausitz 10 Stationen auf die Jungen Naturwächter warteten, die so ihr Natur- und Artenwissen testen konnten. Anschließend erhielten sie ein Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss des Junge Naturwächter Programms.

Etwas zum Knobeln – An der Station Spuren sollten die JuNas herausfinden, welches Tier welche Spuren verursacht hat. Eine harte Nuss war der Kot des Großen Abendseglers.

Ein Filter aus Tontöpfen – An der Station Wasser bauten die Jungen Naturwächter gemeinsam einen Wasserfilter auf und erfuhren, welche Funktion der Boden beim Filtern des Trinkwassers hat.

Etwas zum Basteln – Aus alten Kalenderblättern mit tollen Tiermotiven konnten die Kinder und Jugendlichen eine Tüte basteln, in der sie am Ende ihr JuNa-Zertifikat mit nach Hause nehmen konnten.

Ein gedeckter Tisch – an der Ameisenstation experimentierten die Jungen Naturwächter, was die Ameisen am liebsten essen. Auf dem Speiseplan standen Möhre, Fleisch, Zucker und eine Backpflaume.


Beim Bodenprogramm an der Naturschutzstation Jugend-Ökohaus in Dresden konnten die JuNas bei Assel, Regenwurm und Co. auch die kleinsten Härchen und Schuppen mit Hilfe eines Binokulars entdecken. „Der Käfer ist ja richtig haarig –irgendwie gruselig, aber auch cool. Schaut euch das mal an!“ – Ein Käfer ist eine überraschend haarige Angelegenheit.
Gegen Ende wurde noch ein älteres Gewölle gefunden, welches die JuNas natürlich direkt mit
Begeisterung untersuchten. Eifrig wurde nach allen 6 Beinen eines verspeisten Rosenkäfers
gesucht – mit Erfolg!

Auf der ca. 4km langen naturkundlichen Wanderung zur Naturschutzstation Dachsenberg
konnten die JuNas etwas über verschiedene Themen lernen. Highlights waren die Besichtigung
eines verlassenen Dachsbaus, der Nesthügel einer Waldameise und natürlich die spielerische
Unterbrechung mit dem Spiel „Spontane Tarnung“.

Gemeinsam mit den JuNa-Akteuerinnen der NAJU Dresden hatten die größeren JuNas die Möglichkeit sich im Sensen auszuprobieren. Hierbei lernten sie zusätzlich zum Umgang mit der Sense auch, warum nur ein Teil der Wiese gemäht wird. Auch die kleineren JuNas wollten sich gern an der Flächenpflege beteiligen und konnten die NAJU beim „Neophytenzupfen“ unterstützen. Werkeln: Am Werkelstand konnten sich die JuNas ihre eigenen Insektenhotels bauen. Mit dem Standbohrer wurden viele Löcher in die kleinen Baumstämme gebohrt. In den meisten Fällen mussten die Betreuerinnen gar nicht viel helfen, da sich die JuNas von selber gegenseitig
unterstützten. Neben der Bohrvariante gab es auch die Möglichkeit Schilfröhrchen zu sägen
und sie in einer Konservendose anzuordnen.

Anfang Juli traf sich die JuNa-Gruppe „Die Waldläufer*innen“ der NAJU Dresden zu ihrem letzten Treffen vor den Sommerferien. Ausgerüstet mit Becherlupe, Stift und Zettel ging es in den kühlen Prießnitzgrund. Dort angekommen, wurde erstmal der Plan für das Treffen erklärt. Jeder bekam eine Becherlupe, um Bodentiere zu suchen und sie dann mit Hilfe eines Bestimmungsbogens zu bestimmen. Gesagt – Getan! So zogen die Waldläufer*innen los und suchten fleißig nach Bodenlebewesen und wurden auch schnell fündig. Wer die Augen besonders geschärft hatte, konnte sogar ein Bingo beim Boden-Bingo erreichen. Am Ende gab es noch eine kleine Abschlussrunde mit ein paar Leckereien. Die Waldläufer*innen verabschiedeten sich von der diesjährigen FÖJ’lerin und sind schon gespannt auf die neuen FÖJ’lerinnen.

Ansprechpartnerin für die JuNa-Gruppe des Jugenökohauses ist

Judith Hoffmeister

von der

NAJU (Naturschutzjugend) Dresden im NABU, Ortsgruppe Dresden-Neustadt e.V.
Kamenzer Straße 7
01099 Dresden